Eine Funktion der Form
heißt eine Potenzfunktion vom Grade . Der Definitionsbereich ist der Bereich der reellen Zahlen. Der Funktionsgraph stellt die Parabel -ter Ordnung dar.
Eigenschaften der Potenzfunktion :
ist eine gerade Zahl ()
Der Graph der Funktion ist achsensymmetrisch zur -Achse, d.h. Funktion ist gerade. Für alle gilt:
Beispiele:
ist eine ungerade Zahl ()
Der Graph der Funktion ist punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung, d.h. Funktion ist ungerade. Für alle gilt:
Beispiele:
Für , und ergeben sich die bereits bekannten Potenzfunktionen
Die Potenzfunktion der Form
mit | und |
nennt man Hyperbelfunktion vom Grade , der Graph ist eine Hyperbel -ter Ordnung. Der Definitionsbereich umfasst alle reellen Zahlen außer .
Eigenschaften der Hyperbelfunktion :
ist eine gerade Zahl ()
Der Graph der Funktion ist achsensymmetrisch zur -Achse, d.h. Funktion ist gerade. Für alle gilt:
Beispiele:
ist eine ungerade Zahl ()
Der Graph der Funktion ist punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung, d.h. Funktion ist ungerade. Für alle gilt:
Beispiele:
Die Umkehrfunktion der Potenzfunktion ist die Wurzelfunktion
Der Definitionsbereich ist
für gerade : | bzw. |
für ungerade : | . |
Wie schon aus dem Abschnitt über die Umkehrfunktion bekannt ist, spielt für die Umkehrbarkeit einer Funktion die Monotonie eine wichtige Rolle. Ein Hindernis der Umkehrbarkeit der Potenzfunktion ist der Monotoniewechsel bei den geraden Potenzfunktionen. Also muss man den Definitionsbereich geeignet einschränken, damit man eine Umkehrfunktion bilden kann. Bei den ungeraden Potenzfunktionen treten solche Probleme nicht auf, weil diese Funktionen auf gesamten Definitionsbereich monoton steigend sind.
Eine Wurzelfunktion ist eine Potenzfunktion mit einem rationalem Exponenten, denn es gilt
Gleichungen, bei denen im Radikanden einer Wurzel eine Variable auftritt, nennt man Wurzelgleichungen. Der Umgang mit Wurzelgleichungen wird am besten an den nachfolgenden Beispielen deutlich, in denen die Lösung solcher Gleichungen ausführlich erklärt wird. Zu beachten ist, dass Wurzelausdrücke im Bereich der reellen Zahlen nur für nicht-negative Radikanden erklärt sind. Deshalb muss man immer den entsprechenden Definitionsbereich vor der Bestimmung der Lösungsmenge untersuchen.
Gesucht ist die Umkehrfunktion für die Funktion
Bestimmen Sie anschließend den Definitionsbereich der Umkehrfunktion!
Lösung: Zuerst muss die Funktionsgleichung nach umgestellt werden:
Gesucht ist nur wegen . Anschließend werden formal die Variablen vertauscht:
Somit ist die Umkehrfunktion
Nun muss noch der Definitionsbereich ermittelt werden. Für muss gelten, weil der Radikand nicht negativ sein darf (damit der Wert der Wurzel reell bleibt).
Der Definitionsbereich ist somit
Lösung: Zuerst muss der Definitionsbereich bestimmt werden:
Daraus folgt
Jetzt können wir die Gleichung lösen. Durch Quadrieren kann die Wurzel verschwinden. In diesem Beispiel ist es aber nicht sehr sinnvoll, die Gleichung in der ursprünglichen Form zu quadrieren, weil sonst auf der linken Gleichungsseite die 2. binomische Formel entsteht. Also muss die Gleichung umgeformt werden:
Nun kann die Gleichung leicht quadriert werden:
Bei diesem Schritt handelt es sich nicht um eine äquivalente Umformung, hier könnten "Scheinlösungen" entstehen.
Durch Anwendung der Potenzgesetze ()
erhält man
Nun erfolgt eine Überprüfung, ob das Ergebnis auch Teil des Definitionsbereiches der Funktion ist. Dies trifft für dieses Beispiel zu:
Zuletzt setzen wir den gefundenen Wert zur Probe in die Ausgangsgleichung ein:
Die Lösungsmenge lautet somit
Hinweis: Die gefundenen Lösungen müssen immer kontrolliert werden, da Quadrieren (und Potenzieren mit einem geraden Exponenten allgemein) keine Äquivalenzumformung ist! (d.h. wenn aus der Gleichheit die Gleichheit folgt, gilt dies nicht in umgekehrter Richtung!) „Scheinlösungen“ werden durch die Probe (einsetzen in die Ausgangsgleichung) aussortiert.
Lösung: Zunächst erfolgt die Bestimmung des Definitionsbereiches. Dabei muss gelten
und
Löst man beide Ungleichungen nach auf, so erhält man
und
Daraus folgt für den Definitionsbereich
Nun wird die in der Übung gegebene Gleichung gelöst. In diesem Beispiel können wir keine weitere Vereinfachungen vornehmen, also quadrieren wir auf beiden Seiten (Vorsicht: Auf der rechten Seite entsteht die 1. binomische Formel).
Nun wird die Gleichung noch einmal quadriert, um die Wurzel zu beseitigen:
Schließlich wird noch eine Probe durchgeführt:
Die Lösungsmenge lautet somit
Der folgende Pencast erläutert ausführlich eine weitere Beispielaufgabe:
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